Schauspiel nach der gleichnamigen Novelle von Stefan Zweig
Fassung, Regie und Spiel: Lisa Wildmann
Irene Wagner betrügt ihren Mann. Nach einem Besuch bei ihrem Liebhaber wird sie von einer Frau erpresst. Sie gerät in einen Strudel, der sie beinahe bis zum Selbstmord treibt.
Zweigs Novelle ANGST ist ein psychologisches Meisterwerk und sprachliches Juwel. Zur Zeit der Psychoanalyse in Wien entstanden und trotzdem heute relevant. Die zentrale Figur der verheirateten Frau Wagner fürchtet die Entdeckung ihrer Affäre und ihres Doppellebens, sie hat Angst vor gesellschaftlicher Ächtung und dem Verlust ihres sozialen Status. Im Wien des Jahres 1910 war sie als (Ehe-)Frau der gehobenen Schicht finanziell und gesellschaftlich von ihrem Mann abhängig.
Für Frauen in Mitteleuropa hat sich seither in ökonomischer und gesellschaftlicher Hinsicht vieles geändert. Jedoch bleibt für uns alle die Diskrepanz zwischen dem, was wir für unsere intimen Bedürfnisse halten, und der äußeren Definition, die wir uns und unserem Verhalten geben.
Im Theaterstück ANGST spürt die Schauspielerin und Regisseurin Lisa Wildmann der Frage nach dem Verhältnis von Beobachtendem und Spielendem nach, der Frage nach Schuld und dem Begriff von Intimität.
Die Presse (OÖN) schreibt: „Eines der intensivsten Theatererlebnisse dieser Sommersaison. Bravo!”
Stefan Zweig, geboren 1881 in Wien, war ein weltweit bekannter Schriftsteller (Die Schachnovelle, Sternstunden der Menschheit u.a.) und leidenschaftlicher Pazifist, der 1934 vor dem Faschismus in Österreich und Deutschland nach London emigrierte.
Die Zuschauerzahl ist auf 35 Personen begrenzt.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der vhs Geislingen.
Das Projekt wurde gefördert durch ein Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.